Klassische Konzerte und Veranstaltungen

Franz Grimm im Interview des Azeiger vom 5. Juli 2018

„Ich entdeckte dieses grossartige Kulturgut“

Franz  Grimm

Franz Grimm in seiner Wohnung

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Als Kind bewunderte ich die Seiltänzer, die damals von Dorf zu Dorf zogen. Von so einem Leben liess sich wunderbar träumen. Später haben es mir die Clowns angetan. ln der beruflichen Arbeit mit Kindern war vieles eine Gratwanderung. Gleichgewicht und guter Humor war täglich gefragt.

Wie entstand Frag-Art?

Als Arbeiterkind hatte ich von Klassik keine Ahnung. Kurz: Einmal entdeckte ich dieses grossartige Kulturgut als ein lebensvolles Geschenk an alle Menschen. Vor 35 Jahren gab es in Solothurn sehr wenig Kammermusikangebote. In den Neunzigerjahren bot ich so jährlich zwischen 20 und 30 Konzerte an. Seit Jahren gibt es nun allein in Solothurn über 50 Kammerkonzerte ohne die Frag-Art Anlässe. lst das nicht schön!

Wie sieht lhre Arbeit aus?

Vom ersten Kontakt mit den Musikern bis zum Verlassen des Saales nach dem Konzert gibt es als „Einmannbetrieb“ eine Menge zu tun. Alles zu schildern, führt hier zu weit.

Welches Erlebnis bleibt unvergesslich?

ln meinen Erinnerungen sind unzählige Erlebnisse haften geblieben. Schöne und lustige: Z. B. die Pianistin Jong Gyung Park konnte sich vor Lachen kaum erholen, als sie bei uns zum ersten Mal ein echtes Schwein sah.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Es wäre schön, wenn immer mehr Menschen zu einer lebendigen Beziehung zu Natur und echter Kunst fänden. Nicht nur die Natur wird ausgebeutet und vergiftet, dieselbe Erscheinung findet in der Kunst statt. Wunsch: Dass entgegen allen schädlichen Einflüssen und Wirkungen das Gute, das Menschliche überlebt.

Zur Person

Der 71-jährige Franz Grimm wohnt mit seiner Frau Rita im Haag/Selzach. Vor seiner Pensionierung unterrichtete er in verschiedensten Zusammenhängen, zuletzt im Schloss Erlach. Er setzt sich ein für die Natur und die Musik. Beiden schreibt er unerschöpfliche Wirkungen zu einem erfüllten Leben zu.

Aus dem Azeiger vom 5. Juli 2018.